Worte der Geschäftsführerin

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Freude und Stolz präsentieren wir Ihnen den Jahresbericht 2023. Dieses Jahr war geprägt von bedeutenden Entwicklungen und Erfolgen, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten.

Zuallererst möchten wir die Eröffnung unserer neuen Zweigstelle in Wolfenbüttel hervorheben. Ein sogenannter „weißer Fleck“ konnte durch die Eröffnung des BTV Wolfenbüttel geschlossen werden. Diese Expansion war nur möglich, da der Landkreis Wolfenbüttel unser Vorhaben unterstützt hat. Dafür bedanken wir uns ausdrücklich und freuen uns über die sehr gute Zusammenarbeit.

Die Betreuungsrechtsreform zum 01.01.23 hat zweifellos eine Reihe von Herausforderungen mit sich gebracht. Diese Reform hat das Ziel, das Betreuungsrecht an veränderte gesellschaftliche und rechtliche Anforderungen anzupassen und die Rechte von betreuten Personen zu stärken. Insgesamt haben wir mit der Betreuungsrechtsreform vor allem durch Anpassung, Flexibilität und einem starken Fokus auf die Bedürfnisse der betreuten Personen reagiert. Die Bewältigung dieser Herausforderungen hat die Betreuungsvereine gestärkt und ihre Rolle bei der Unterstützung und Vertretung schutzbedürftiger Menschen in der Gesellschaft weiter unterstrichen. Dies konnten wir jedoch nur durch eine kommunale Förderung umsetzen. Auch hier sprechen wir unseren größten Dank aus.

Mit der INSEL haben wir Verhandlungen mit dem Landessozialamt Niedersachsen zur Einführung neuer Rahmenverträge geführt. Insgesamt sind die Verhandlungen über neue Rahmenverträge für die ambulante Eingliederungshilfe eine Gelegenheit gewesen, die Qualität und Effektivität der Dienstleistungen zu verbessern und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Menschen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind, angemessen berücksichtigt werden.

Ein weiterer Höhepunkt des vergangenen Jahres war die Integration neuer talentierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in unser Team. Ihr Engagement und ihre Fachkenntnisse sind eine Bereicherung für unser Unternehmen und tragen maßgeblich dazu bei, dass wir unseren Klient:innen stets die bestmögliche rechtliche Betreuung sowie ambulante soziale Assistenz bieten können.

Wir sind dankbar für die Fortschritte und Erfolge, die wir im vergangenen Jahr erzielen konnten, und möchten Ihnen, unseren Mitarbeiter:innen, Partner:innen und Unterstützer:innen unseren aufrichtigen Dank aussprechen. Ohne Ihre Unterstützung wäre dieser Fortschritt nicht möglich gewesen.

Wir laden Sie herzlich ein, einen Blick auf die folgenden Artikel zu werfen und mehr über die Ereignisse und Leistungen des IPH im Jahr 2023 zu erfahren.

Mit freundlichen Grüßen

Tanja Schreiber
Geschäftsführerin

Verein allgemein

Leitbild

Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung fand am 25. Oktober 2023 statt.

Datenschutz

Wir gestalten unsere Beratungs- und Datenverarbeitungsprozesse zum Schutz der bei uns hinterlegten personenbezogenen Daten im Sinn der seit Mai 2018 gültigen Europäischen ­Datenschutz-Grundverordnung. Dabei werden wir regelmäßig geschult und unterstützt von unserem Datenschutzbeauftragten.

BIREKgroup
Herr Nenad Birek
28 Kinira, 8810 Paphos-Cyprus
Telefon: 0178/70 74 00 9
E-Mail: verwaltung@birek.de

Jahresabschluss

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Der Abschluss sämtlicher betrieblichen Geschäftsvorfälle eines Jahres erfolgt jeweils zum Stichtag 31.12. eines Jahres.

Organigramm

Unser Netzwerk 2023

Anerkennung und Überprüfung als Betreuungsverein

Um als Betreuungsverein weiterhin anerkannt zu werden, erstellen wir einen sogenannten Tätigkeitsnachweis.

Der Tätigkeitsnachweis umfasst die jährliche Statistik sämtlicher Vereinsgeschäfte, insbesondere aber auch unsere vielfältigen Aufgaben im Bereich Querschnittstätigkeit. Wir weisen nach, wie viele ehrenamtliche Betreuer:innen wir begleitet haben und in welchem Umfang wir interessierte Bürger:innen beraten haben. Außerdem berichten wir über unsere Bemühungen zum Thema Vorsorgevollmachten.

Selbstverständlich müssen wir auch die Wirtschaftlichkeit und die Gemeinnützigkeit des Vereins nachweisen.

Aktuelles

Bestand beruflicher Betreuungen

Arbeitsprozesse und Sicherheit

Im Jahr 2023 haben wir im IPH kontinuierlich daran gearbeitet, unsere Arbeitsprozesse zu optimieren und die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten. Durch verschiedene Maßnahmen und Aktivitäten haben wir unser Engagement für verantwortungsbewusstes Handeln und transparente Arbeitsabläufe unterstrichen. In diesem Bericht möchten wir einen Überblick über unsere Initiativen und Erfolge geben.

Fortbildungsangebote:

Ein zentraler Aspekt unserer Bemühungen lag auf der Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2023 nahmen diese an einer Vielzahl von Fortbildungsangeboten teil, die ein breites Spektrum abdeckten. Besonders hervorzuheben sind Schulungen zur Betreuungsrechtsreform, Fortbildungen über verschiedene Krankheitsbilder sowie der neu eingeführte Sachkundenachweis für berufliche Betreuer:innen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Fachkompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich zu erweitern und die Qualität unserer Dienstleistungen zu verbessern.

Interne Kommunikation und Supervision:

Die Förderung eines offenen Austauschs und die Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen auch im Fokus unserer internen Strukturen. Wöchentliche Dienstbesprechungen und kollegiale Fallberatungen wurden fortgeführt, um den Informationsfluss zu gewährleisten und die Zusammenarbeit im Team zu stärken. Zusätzlich wurden regelmäßige Teamsupervisionen sowie bei Bedarf Einzelsupervisionen durchgeführt, um die persönliche und berufliche Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen.

Technologische Innovation und Datenschutz:

Um die Arbeitsprozessqualität zu maximieren und die Sicherheit unserer Daten zu gewährleisten, haben wir auf zertifizierte Software umgestellt. Die Einführung von Butler 21 erweiterte unsere technische Ausstattung und erleichterte sowohl die Arbeit im Homeoffice als auch in unseren Büroräumen. Dabei haben wir stets darauf geachtet, die Datenschutzbestimmungen gemäß der Europäischen Datenschutzgrundverordnung einzuhalten und die von uns aufgenommenen und verwalteten Daten zu schützen.

Sicherheit am Arbeitsplatz:

Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für uns oberste Priorität. Daher wurden jährliche Überprüfungen und Begehungen unserer Büro- und Geschäftsräume durch den Gesundheitsingenieur und den Arbeitsmediziner durchgeführt. Zusätzlich wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Brandschutz, in der Arbeitssicherheit sowie in Erster Hilfe unterwiesen, um im Falle eines Notfalls angemessen reagieren zu können.

Fazit:

Im Jahr 2023 haben wir große Fortschritte in Bezug auf Arbeitsprozesse und Sicherheit erzielt. Durch unsere Bemühungen, die Fachkompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken, die interne Kommunikation zu fördern, technologische Innovationen voranzutreiben und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, konnten wir einen bedeutenden Beitrag zur Effizienz und zum Wohlbefinden unserer Belegschaft leisten. Wir werden auch weiterhin daran arbeiten, diese Standards aufrechtzuerhalten und kontinuierlich zu verbessern.

Tanja Schreiber

Betreuungsverein Wolfenbüttel

Der „weiße Fleck“ auf der Karte ist weg: Seit dem 1. April 2023 haben wir in Wolfenbüttel einen neuen Standort für unseren Betreuungsverein. Als neue Zweigstelle des Instituts für Persönliche Hilfen e.V. in der Krumme Straße 56 übernehmen wir nun auch in Wolfenbüttel die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern zu Vorsorgevollmachten, Betreuungsverfügungen und allgemeinen betreuungsrechtlichen Fragen. Dies erfolgte bisher durch die Betreuungsstelle des Landkreises Wolfenbüttel.

Unsere Räume liegen im Herzen der Altstadt von Wolfenbüttel, gemeinsam mit vielen anderen sozialen Institutionen. Unser Büro befindet sich in einem ehemaligen Schulgebäude, trägt also echte Stadtgeschichte mit sich. Anders als in der Großstadt Braunschweig ist hier nahezu alles um uns herum fußläufig zu erreichen. Wir sind zwischen Bahnhof und Busbahnhof angesiedelt, sind also auch für Betreute und Ratsuchende gut zu erreichen. Momentan sind wir vor Ort mit zwei Sozialarbeiter:innen und einer Verwaltungskraft vertreten. Dienstags und donnerstags wird eine offene Sprechstunde für Ehrenamtliche Betreuer:innen angeboten, mindestens einmal monatlich finden die Fortbildungen für Ehrenamtliche Betreuer:innen, Vorsorgebevollmächtigte, aber auch alle am Thema Interessierte statt.

Alles war neu einzurichten und zu organisieren, angefangen von der Suche nach geeigneten Räumen bis zu den Möbeln oder auch jeder noch so kleinen Büroklammer. Sukzessive wurde aus einem leeren Büro ein Ort, an den wir gerne zur Arbeit kommen, der aber auch durchaus mit einer kleinen Kinderspielecke und Gemütlichkeit für unsere Gäste ein Ort ist, den sie gerne aufsuchen. In enger Gemeinschaft mit der katholischen Kirche, die gleich gegenüber liegt, können wir auch für Personen, die nicht die zwei Etagen zu uns erklimmen können, barrierefreie Räume zeitweise nutzen.

Insgesamt konnten wir Wolfenbüttel um ein bisher noch nicht vorhandenes Angebot erweitern, das gerne von den Bürger:innen dieser Stadt angenommen wird.

Lena Haufe
Fachleiterin BTV WF

Neues Betreuungsgesetz: Mehr Selbstbestimmung ab 2023

Am 1. Januar 2023 trat das überarbeitete Betreuungsgesetz in Kraft, das darauf abzielt, die Selbstbestimmung von etwa 1,3 Millionen betreuten Menschen in Deutschland zu stärken. Es ist nun klarer formuliert und vollständig im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert.

Die Reform des deutschen Betreuungsrechts erfolgte aufgrund langjähriger Forderungen von Verbänden und Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen nach weiteren Anpassungen. Die letzte Reform des Betreuungsrechts datierte aus dem Jahr 1992, als das bis dahin geltende Vormundschaftsrecht abgelöst wurde. Seitdem gibt es für volljährige Menschen keine Vormundschaft mehr, sondern Betreuer:innen, die in denjenigen Bereichen unterstützen sollen, in denen Hilfe benötigt wird. 2015 stellte der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen fest, dass das deutsche Betreuungsrecht nicht mit der UN-Behindertenrechtskonvention vereinbar ist, da es das Selbstbestimmungsrecht der betreuten Menschen einschränkt.

Unser Betreuungsverein hat bereits vor der Gesetzesreform weitgehend Betreuungen in dieser Weise durchgeführt. Ein Jahr vor Inkrafttreten der Reform führten wir Inhouse-Schulungen durch und diskutierten die Auswirkungen auf unsere Betreuungsarbeit. Das Gesetz stärkt uns Betreuer:innen den Rücken, indem es vorsieht, dass so gut wie möglich die Wünsche der Betreuten berücksichtigt werden sollen, ohne Betreuer:innen in die Haftung zu nehmen, wenn ein Wunsch von der Norm abweicht. Eine Dokumentation von Gesprächen mit den Betreuten und deren Unterschrift kann dabei eine einfache Lösung bieten. Betreuer:innen kennen ihre Klient:innen oft gut aufgrund der langjährigen Betreuung und können bereits Vorschläge einbringen, die zielführend sind. Dennoch erfordert die individuelle Berücksichtigung der Anliegen der Betreuten nun mehr Zeit als zuvor, da die Einbeziehung in alle Angelegenheiten grundsätzlich die Regel sein soll.

Das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz hat vor der Verabschiedung des Gesetzes zahlreiche Expert:innen aus Verbänden und Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen, dem Betreuungswesen, der Wissenschaft und anderen Bereichen einbezogen. Forschungsprojekte wurden initiiert, Fachgruppen berieten und zahlreiche Verbände äußerten sich dazu. Einige der wichtigsten Neuerungen in der Ausübung der gesetzlichen Betreuungen umfassen:

  • Eine stärkere Orientierung am Wunsch und Willen der betreuten Personen.
  • Die Abschaffung der „Wohl-Schranke“, wodurch Entscheidungen sich am mutmaßlichen Willen der betreuten Personen orientieren sollen.
  • Eine verstärkte Mitsprache und Kontaktmöglichkeiten für die betreuten Personen.
  • Neue Anforderungen an Betreuer:innen, einschließlich Registrierungspflicht und Nachweis von Fachkenntnissen. Im Institut für Persönliche Hilfen e.V. stellt der Nachweis der Fachkenntnisse eine Herausforderung für die Personalplanung dar. Bewerber:innen müssen sich darauf einstellen, Schulungen zu absolvieren und gleichzeitig die Betriebsabläufe und das Datenverarbeitungsprogramm Butler 21 zu erlernen. Dies bedeutet eine erhebliche zeitliche Bindung und erfordert eine Neuplanung der Einarbeitungszeit und anderer Verpflichtungen für neue Mitarbeiter:innen.


Insgesamt wird durch das Gesetz das Prinzip der „Unterstützten Entscheidungsfindung“ betont, bei dem die Klient:innen ihre eigenen Entscheidungen treffen sollen, unterstützt durch Beratung und Aufklärung. Wir begrüßen diese Änderungen, fordern jedoch auch eine angemessene Vergütung der zusätzlichen Arbeitsbelastung für Betreuer:innen, da die aktuellen Fallpauschalen bereits knapp bemessen sind.

Sven Pollak

Abteilung INSEL

Gartenprojekt „Urban Gardening INSEL”

Es ist schon eine schöne Sache, dass wir seit dem Jahr 2023 einen Kleingarten in der Größe von 625 Quadratmetern unser Eigen nennen dürfen. Dies wurde uns durch eine Kooperation mit dem Fachbereich „Stadtgrün und Sport“ der Stadt Braunschweig ermöglicht.

Da der Schrebergarten unter uns Kolleg:innen neu war, mussten wir erst einmal sehen, wie wir unsere Klient:innen in das Projekt „Schrebergarten“ einbinden können. Auch mussten wir von der INSEL zusehen, wie wir Mitarbeiter:innen uns in das Projekt einbringen können. Was planen wir im Garten für Arbeiten und wie können wir diese mit unseren Klient:innen umsetzen? Das Projekt Schrebergarten fand seinen festen Platz in unserem Freizeitplan.

In der Hauptvegetationszeit haben wir uns zweimal im Monat im Garten getroffen. In den eher kühlen Monaten nur einmal im Monat, bzw. gar nicht im Winter. Auch gehen einige Kolleg:innen gezielt mit den Klient:innen in den Garten, um dort die Zeit mit Gesprächen zu nutzen. Auch werden bei manchen Gesprächen leichte Gartenarbeiten durchgeführt. Es ist auch der Genuss, im Sommer unter dem Blätterdach einer Kirsche zu verweilen.

Es wurden schon einige Arbeiten durch unsere Freizeitangebote im Garten durchgeführt. Eine wild gewachsene Rasenfläche wurde umgegraben, so dass eine Wildblumenmischung ausgesät werden konnte. Ein Erdbeerfeld wurde angelegt. Es wurden Hochbeete aufgestellt. Der Rasen wird regelmäßig gemäht. Teilflächen mit Wildkrautbewuchs werden nach und nach gejätet und durchgegraben, um schöne Flächen mit Wildblumen anzulegen. Auch wird der Garten mit Pflanzen gestaltet, die in anderen Gärten keine Verwendung mehr finden. Ein Garten wird nie fertig sein. Es ist ein ständiger Entwicklungsprozess, indem sich die Arbeiten immer wiederholen. Der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt.

Durch unseren Kirsch- und Apfelbaum im Garten konnten wir unseren Klient:innen Aktionstage anbieten, an denen wir gemeinsam Kirschen und Äpfel für den eigenen Verzehr gepflückt haben. Zur nächsten Ernte möchten wir versuchen, aus unseren Früchten Marmelade zu kochen, Apfelmus herzustellen oder einen Kuchen zu backen.

Durch unsere neue Terrasse konnten wir unseren Garten um einen weiteren Lebensraum erweitern und für unseren Aufenthalt im Garten nutzen. Über den Aktionstag „Brücken bauen“ konnten wir die Firma Haltern und Kaufmann GmbH & Co. KG, Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, dazu gewinnen, uns als Spende eine Terrasse zu bauen. Das Projekt „Brücken bauen“ baut Brücken zwischen den Welten der gemeinnützigen Organisationen und der regionalen Wirtschaft. Dabei geht es um wirkungsvolle, sinnstiftende Unterstützung. Der Terrassenbelag wurde für uns aus einem hochwertigen Klinkerstein gelegt. Dafür noch einmal einen recht herzlichen Dank.

Unser Garten ist ein Raum, in dem unsere Klient:innen ihr Wissen und ihre Erfahrung im Bereich der Gartenarbeit umsetzen können. Auch werden Gartenneulinge in die Arbeiten eingewiesen, so dass neue Aktivitäten und Kenntnisse im Bereich der Gartenarbeit ermöglicht werden. Das Miteinander in der Gartenarbeit ist unser Ziel. So werden neue soziale Kontakte geknüpft. Auch ist die Bewegung an der frischen Luft eine wichtige Nebenrolle zur Arbeit. Immer wieder sind Pausen eine willkommende Abwechslung zur Arbeit.

Hier reichen wir gerne einen Kaffee oder andere Getränke. Die Pausen eröffnen immer wieder Türen für schöne und für das Gemeinwohl wichtige Gespräche. Der Anschluss an das Stromnetz sowie die Installation einer Toilette sind immer noch in Planung. Auch ist leider die Wasserleitung noch nicht fertig gestellt. Wir möchten mit den Gartenarbeiten erreichen, dass der Garten immer mehr an Schönheit gewinnt und immer mehr zur Freizeitgestaltung unserer Klient:innen genutzt wird. Es werden Möglichkeiten geschaffen, die der Erholung dienen sollen. Auch sind weiterhin Picknicks, Grill-und Spielnachmittage geplant, die immer eine willkommende Abwechslung zur gemeinsamen Gartenarbeit sein sollen.

Notruf Wohnungsmarkt: Wohnungsnot sichtbar machen

Ein breites Bündnis an Sozialen Einrichtungen hat sich der Initiative „Notruf Wohnungsmarkt“ angeschlossen. Ziel der Initiative ist es, die aktuell angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt sowie die Situation wohnungsloser Menschen in Braunschweig öffentlich zu machen. Des Weiteren fordert das Bündnis einen kommunalen Aktionsplan zur Überwindung der Wohnungsnot. Dazu fand am 16.09.2023 ein Aktionstag auf dem Altstadtmarkt in Braunschweig statt, in dessen Zuge die Forderung der Initiatoren der Stadtverwaltung Braunschweig übergeben wurde.

Die Abteilung INSEL des Instituts für Persönliche Hilfen e.V. bietet ambulante Assistenzleistungen im Rahmen der Eingliederungshilfe für Menschen mit einer psychischen Erkrankung in Braunschweig an. Psychisch erkrankte Menschen stehen häufig vor der Herausforderung eine geeignete und bezahlbare Wohnung zu finden. Im Rahmen unserer Arbeit werden nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Mitarbeitenden der INSEL vermehrt mit dem Thema Wohnungslosigkeit und den prekären Wohnverhältnissen konfrontiert. Um dem Notstand des Wohnungsmarktes entgegen zu wirken, ist es wichtig diesen sichtbar zu machen und anzusprechen, was sich nicht nur politisch, sondern auch sozial verändern muss.
Deshalb beteiligt sich die INSEL im Jahr 2024 erneut an dem Aktionstag und der Initiative „Notruf Wohnungsmarkt“.

Freizeitgruppen

Das Team der INSEL bietet neben der ambulanten Einzelfallhilfe auch seit vielen Jahren schon Gruppenangebote an.

Freizeitgruppen sind unter den Klient:innen schon immer sehr beliebt und gerne angenommen. Durch Corona war die Teilnahme an Angeboten lange Zeit gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Während der Klausurtage in Altenau entwickelten die Mitarbeiter:innen der INSEL ein neues Konzept für das Angebot der Gruppenarbeit. Dabei stand im Vordergrund, dass die Angebote weiter im Voraus geplant werden und die Partizipation der Teilnehmenden mehr Beachtung findet.

Im Rahmen des Bundesteilhabegesetztes wurde festgeschrieben, dass die Teilhabe und Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung gestärkt werden soll. Deshalb fand in Zusammenarbeit mit Klient:innen eine Evaluation der Angebote statt. Ziel ist es weiterhin, die Angebote an die Interessen der leistungsberechtigten Personen anzupassen und sie mit ihnen zu gestalten, zu planen und durchzuführen.

Seit März 2023 erscheint der sogenannte „Freizeitplan“ nun immer für drei Monate im Voraus. Neben vielen bekannten Angeboten wurde auch das Angebot „Braunschweig bietet..“ wieder aufgenommen. So fanden zum Beispiel begleitete Führungen bei VW in Braunschweig, im Städtischen Museum Braunschweig und im Schul- und Bürgergarten Dowesee statt.

Neues aus dem Kollegium

Auch personell gab es in den beiden Abteilungen INSEL und LOTSE in 2023 Veränderungen und beide Teams konnten in Folge eines hohen Bedarfes in rechtlicher Betreuung, Ambulanter Sozialer Assistenz durch pädagogische Fachkräfte, aber auch durch Teilhabeassistent:innen erweitert werden. Insgesamt stellen sich deshalb nun 7 unserer 8 neuen Kolleg:innen vor:

Hélène Hielscher: Bonjour tout le monde! Seit Mitte Juni 2023 bin ich in der Abteilung LOTSE eingestellt mit dem Willen als rechtliche Betreuerin durchzustarten. Ich erspare euch meinen beruflichen Lebensweg an dieser Stelle, denn ich bin nicht gut in Kurzfassungen. Aber ich mag es, im direkten Kontakt mit Menschen aller Art zu sein und freue mich darauf, von Dir angesprochen zu werden – bei einem leckeren Getränk ist es doch netter, sich kennenzulernen… Mein Lebensmotto: Wer A sagt, muss nicht B sagen; man kann auch erkennen, dass A falsch war ;-).

Ich bin Viola Tschentscher, 30 Jahre alt und arbeite seit September 2023 als Teilhabeassistentin bei der INSEL, im Institut für Persönliche Hilfen e.V. Während meines Studiums durfte ich Erfahrungen in der Wohnungslosenhilfe, stationärer und ambulanter Betreuung sammeln. Das Studium neigt sich dem Ende zu, die Summe an Erfahrungen steigt stetig und ich freue mich in der INSEL viele neue machen zu dürfen.

Auch Anouk Bouillon begann 2023 als Teilhabeassistentin in der INSEL zu arbeiten und bereichert seither das Team. Leider war es ihr nicht möglich, sich in diesem Geschäftsbericht persönlich vorzustellen.

Hallo, mein Name ist Astrid Quost, ich bin 53 Jahre alt und arbeite seit Oktober 2023 in der Ambulanten Assistenz INSEL des Instituts für Persönliche Hilfen e.V. Mein vorheriges Arbeitsfeld war die Jugendberufshilfe in Wolfenbüttel und ich freue mich, jetzt im Team der INSEL angekommen und tätig zu sein.

Mein Name ist Jonas Liebmann, ich bin 29 Jahre alt und bin seit Januar 2023 als Betreuer im Team LOTSE tätig. Die Mischung aus administrativer Arbeit und dem direkten Klient:innenkontakt bereitet mir viel Freude. Mit meiner Arbeit stelle ich für viele Menschen ein sicheres Einkommen und eine gute Lebensgrundlage sicher. Ich arbeite gerne mit dem Team des IPH zusammen und freue mich auf viele weitere Jahre mit Euch!

Hi, mein Name ist Jakub Dziadek, und ich bin 26 Jahre alt. Ich habe 2021 meinen Abschluss in Sozialer Arbeit gemacht und seitdem in der Jugendkulturarbeit und Jugendhilfe gearbeitet. Seit Dezember 2023 bin ich als Ambulante Assistenz beim IPH in der INSEL tätig. Ich freue mich auf eine tolle Zeit und gute Zusammenarbeit!

Ich heiße Lea Fuchs, bin im Januar 2023 zur INSEL dazugestoßen und arbeite in der Ambulanten Sozialen Assistenz. Während meines Studiums habe ich verschiedene Bereiche der Sozialen Arbeit ausprobiert, wie die Arbeit mit wohnungslosen Frauen, stationäre und ambulante Jugendhilfe mit Geflüchteten und letztlich die Arbeit in einer Eltern-Kind-Wohngruppe. Da mir in allen Berufsfeldern immer wieder die Auswirkungen von (frühkindlichen) Traumata begegneten, habe ich die Ausbildung zur Traumafachberaterin parallel zu meiner Arbeit mit komplextraumatisierten Erwachsenen gemacht. Dieses Herzensthema habe ich auch mit in die INSEL gebracht, aber freue mich ebenso auch in anderen Bereichen der Gemeindepsychiatrie nun Erfahrungen zu sammeln.

Mein Name ist Jens Bornholdt. Ich bin seit Mai 2023 als Praktikant und seit Oktober 2023 als rechtlicher Betreuer bei den LOTSEN im Institut für Persönliche Hilfen e.V. tätig. Ich bin 55 Jahre alt und ein waschechter Braunschweiger Junge. Nach dem Abitur in Wolfenbüttel fuhr ich als Funker bei der Bundesmarine zur See. Danach habe ich Rechtswissenschaften in Hannover, Mainz und Göttingen studiert und ein Studium des Wirtschaftsrechts an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel abgeschlossen. Anschließend war ich im häuslichen Bereich erziehend tätig, wobei ich nebenbei bei einem Berufsbetreuer „in die Lehre“ gegangen bin und diesen tatkräftig bei seiner Aufgabe unterstützte. Nun freue ich mich als Teammitglied des Instituts für Persönliche Hilfen e.V., selbst rechtliche Betreuungen führen zu können und das Institut auf diese Weise nach außen repräsentieren zu dürfen.

Ehrenamt – Querschnitt

Querschnittstätigkeiten

Unsere Betreuungsvereine spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung und Beratung von ehrenamtlichen, rechtlichen Betreuer:innen sowie Ratsuchenden zu individuellen Vorsorgemöglichkeiten. Seit der Einführung des Betreuungsorganisationsgesetzes im Januar 2023 sind ihre Aufgaben klar definiert. Dazu gehören die Informierung über Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügungen, die Schulung und Begleitung ehrenamtlicher Betreuer:innen sowie die Beratung und Unterstützung bevollmächtigter Personen. Diesen Aufgaben sind wir umfangreich nachgekommen. Weiterhin haben wir mit einigen ehrenamtlichen Betreuer:innen die vorgeschriebenen Vereinbarungen zur formalisierten Begleitung getroffen.

In den Betreuungsvereinen Braunschweig und Wolfenbüttel haben unsere qualifizierten Mitarbeiter:innen im Rahmen unserer Modulfortbildungen nach dem Hessischen Curriculum Fortbildungen angeboten.

Wir freuen uns über die rege Teilnahme der Bürger:innen!

Ehrenamt / Berufsbetreuung

Im ersten Jahr der Betreuungsrechtsreform mussten wir einen Rückgang der ehrenamtlich geführten Betreuungen verzeichnen. Zwar werden immer noch 24 % aller rechtlichen Betreuungen ehrenamtlich geführt, dennoch hat die Bereitschaft im Jahr 2023 deutlich abgenommen.

Stand das Verhältnis über Jahre hinweg ⅓ ehrenamtliche Betreuungen zu ⅔ berufliche Betreuungen, so hat sich in 2023 das Verhältnis ca. ¼ ehrenamtliche Betreuungen zu ¾ beruflich geführter Betreuungen entwickelt.

Als Betreuungsverein sehen wir es als unsere Aufgabe, diese Entwicklung dem Gesetzgeber zu melden und nicht nur Lösungsansätze zur Stärkung des Ehrenamtes einzufordern, sondern auch aktiv an der Stärkung mitzuarbeiten.

Information und Fortbildung ehrenamtlicher Betreuer:innen

Die Betreuungsrechtsreform hat dazu geführt, dass wir unser Fortbildungsprogramm überarbeitet haben. Die hervorragenden Unterlagen des Hessischen Curriculums haben uns dazu als Vorlage gedient.

Unser Fortbildungsangebot richtet sich nach der Broschüre aus und wird mit eigenen Materialien ergänzt. In Braunschweig wurde das Angebot gut angenommen.

Durch die Eröffnung des Betreuungsvereins Wolfenbüttel haben wir seit Sommer regelmäßig unser Fortbildungsangebot in Wolfenbüttel durchgeführt. Die Beratungen in persönlichen Gesprächen oder am Telefon konnten ab April durchgeführt werden. Wir freuen uns, dass unser neues Angebot so zahlreich angenommen wird.

Für die Einzelberatung, die Modulausbildung und die externen Vorträge brachten sich Frau Haufe, Herr Nolting und Herr Pollak im Jahr 2023 mit einem deutlich höheren Stundenumfang ein.